Pflanzgut

Pflanzgut bezeichnet das zur Pflanzung bestimmte pflanzliche Material. Es umfasst Saatgut sowie vermehrtes Material in vegetativer Form wie Setzlinge, Stecklinge, Knollen oder Gewebekultur; es dient der Vermehrung, Wiederherstellung oder Aufforstung von Nutz-, Obst-, Zier- und Waldpflanzen. Pflanzgut wird in spezialisierten Betrieben erzeugt, darunter Baumschulen, Samenplantagen und Züchtungsbetriebe.

Man unterscheidet Saatgut und Vermehrungsgut (Setzlinge, Stecklinge, Gewebekultur); beide Formen können direkt eingesetzt oder in weiteren Vermehrungsschritten aufbereitet werden. In der Forst- und Obstvermehrung ist Pflanzgut von genetischer Qualität sowie Gesundheit abhängig, um Eigenschaften wie Wuchsverhalten, Krankheitsresistenz und Anpassungsfähigkeit sicherzustellen.

Qualitätsanforderungen umfassen Gesundheit, frei von Krankheiten, Sortentreue und genetische Reinheit, Reifegrad, Keim- oder Lebensfähigkeit sowie Dokumentation von Herkunft und Vermehrungsweg. Viele Länder haben Zertifizierungs- oder Vermehrungsgutprogramme; in der EU gelten einschlägige Rechtsvorschriften zur Pflanzengesundheit und Qualität, oft mit Herkunftsnachweisen, Zertifikaten und Kontrollen.

Herstellung und Handel erfolgen in kontrollierten Produktionsstätten: Saatgutzucht, Baumschulen, Vermehrungsgärten und Gewebekulturlabors. Die Wahl des Pflanzguts beeinflusst Ertrag, Gesundheit, Stabilität der Pflanzbestände und das ökologische Gleichgewicht.