Passivkonto

Passivkonto ist in der deutschen Buchführung ein Kontentyp, der auf der Passivseite der Bilanz alle Verbindlichkeiten und das Eigenkapital eines Unternehmens abbildet. Es steht im Gegensatz zum Aktivkonto, das Vermögen (Aktiva) dokumentiert. Passivkonten geben Auskunft über Quellen der Mittelzufuhr und über bestehende Verpflichtungen.

Zu den Passivkonten gehören Verbindlichkeiten wie Lieferantenverbindlichkeiten, Kredite und sonstige Schuldverbindlichkeiten, Rückstellungen für zukünftige Verpflichtungen sowie das Eigenkapital (Gezeichnetes Kapital, Kapitalrücklagen, Gewinn- und Verlustvorträge bzw. das Jahresergebnis). In der Bilanz erscheinen diese Konten als Passiva. Die einzelnen Posten werden in der Kontenstruktur oft nach Rechtslage und Fälligkeit geordnet.

Der normale Saldo eines Passivkontos ist ein Haben-Saldo (Kredit). Erhöhungen eines Passivkontos erfolgen durch Buchungen im Haben, Verminderungen durch Sollbuchungen. Umgekehrt verhalten sich Aktivkonten, die typischerweise einen Sollsaldo aufweisen. In der Praxis bedeutet dies, dass neue Verbindlichkeiten oder zusätzliche Eigenkapitalzuführungen die Habenseite eines Passivkontos erhöhen.

Funktionen und Beispiele: Passivkonten dokumentieren, woher das Kapital stammt und welche Verpflichtungen bestehen. Sie stehen in Wechselwirkung mit Aktivkonten über die doppelte Buchführung. Typische Buchungsvorgänge sind etwa die Aufnahme eines Darlehens (Bankkonto im Soll, Darlehenskonto im Haben) oder die Begleichung einer Lieferantenverbindlichkeit (Lieferantenverbindlichkeiten im Soll, Bankkonto im Haben).

Bedeutung für den Jahresabschluss: Passivkonten bilden gemeinsam mit Aktivkonten die Bilanzbilanzsumme, liefern Einblick in Verschuldungsgrad, Eigenkapitalstruktur und Zahlungsmittel-Fähigkeit des Unternehmens.