Ovariefunktion

Ovariefunktion bezeichnet die Funktionen der Ovarien (Eierstöcke). Dazu gehören die Reifung und Freisetzung von Eizellen sowie die Produktion von Hormonen, insbesondere Östrogene und Progesteron. Außerdem werden AMH und Inhibine gebildet, Marker der ovarialen Reserve und der Zyklusregulation.

Die Regulation erfolgt durch die Hypothalamus-Hypophysen-Ovarien-Achse. Pulsatile GnRH aus dem Hypothalamus stimuliert die Freisetzung von FSH und LH aus der Hypophyse. FSH fördert das Follikelwachstum, LH den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers, der Progesteron produziert. Estradiol und Progesteron regulieren GnRH, FSH und LH durch Feedback.

Der normale Zyklus besteht aus Follikelphase und Lutealphase. In der Follikelphase reifen Follikel und Estradiol steigt; rund um den Eisprung erhöht LH die Ovulation. Der Gelbkörper produziert Progesteron in der Lutealphase, bereitet die Gebärmutterschleimhaut vor; fehlt eine Befruchtung, fallen Hormone und es kommt zur Menstruation.

Beurteilung der Ovarialfunktion erfolgt klinisch durch Zyklusbeobachtung, Hormone und Ultraschall. Marker umfassen AMH (Reserve), FSH in der frühen Follikelphase, Estradiol und die Antralfollikelzählung. POI (vorzeitige Ovarialinsuffizienz) beschreibt den Funktionsverlust vor dem 40. Lebensjahr.

Folgen sind Fruchtbarkeit, Schwangerschaftsverlauf, Knochengesundheit und Stoffwechsel. Mit zunehmendem Alter nimmt die Ovarialreserve ab; Störungen wie POI oder PCOS beeinflussen Funktion und Fortpflanzung. Therapeutische Ansätze reichen von Hormontherapie bis zu assistierten Reproduktionstechniken; in der Onkologie kann der Schutz oder die Erhaltung der Ovarialfunktion relevant sein.