Osteozyten

Osteozyten sind reife Knochenzellen, die im mineralisierten Knochenmatrix-Lacunen eingebettet sind. Sie stammen aus Osteoblasten, die bei der Knochenbildung die Matrix synthetisieren und sich in ihr einbauen. Als Teil des festen Knochengewebes bleiben sie lebenslang erhalten und tragen zur Erhaltung der Knochensubstanz bei.

In Lakunen gelegen, kommunizieren Osteozyten über lange Fortsätze, die durch Kanalikuli zu benachbarten Zellen ziehen. Über Gap junctions ermöglichen sie den Austausch von Ionen und Signalstoffen und bilden so ein weitreichendes Netzwerk, das Gewebe auf zellulärer Ebene koordiniert.

Osteozyten regulieren Knochenremodellierung und Mineralhaushalt. Sie produzieren Sclerostin (SOST), das die Wnt-Signale hemmt und Knochenbildung drosselt. Zudem synthetisieren sie FGF23, das Phosphat-Resorption in der Niere beeinflusst, sowie RANKL und OPG, die das Gleichgewicht zwischen Osteoblasten und Osteoklasten steuern. Sie sind außerdem zentrale Akteure der Mechanotransduktion und passen das Skelett an mechanische Belastung an.

Osteozyten entwickeln sich aus Osteoblasten und werden beim Einbauen in die Matrix zu Lakunen eingemauert; sie zeigen geringe Teilungsfähigkeit und bilden in Cortex und Spongiosa ein vernetztes System.

Störungen der Osteozytensignale können zu Erkrankungen wie Osteoporose oder Störungen des Phosphat- und Vitamin-D-Haushalts beitragen. Therapien zielen teilweise darauf ab, Sclerostin zu blockieren, um die Knochenbildung zu fördern.