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Oberflächenbenetzbarkeit

Oberflächenbenetzbarkeit beschreibt die Fähigkeit einer Flüssigkeit, mit einer festen Oberfläche in Kontakt zu treten und sich darauf auszubreiten. Sie wird oft durch den Kontaktwinkel gemessen, der am Rand eines Sessile-Drops bestimmt wird. Ein geringer Kontaktwinkel (zum Beispiel unter 30°) kennzeichnet eine hohe Benetzbarkeit, während ein großer Winkel (über 90°) auf eine geringe Benetzbarkeit hinweist. Die Benetzbarkeit kann statisch oder dynamisch betrachtet werden, je nachdem ob die Oberfläche unverändert bleibt oder sich der Tropfen bewegt.

Die Grundlage der Benetzung ist die Oberflächenenergie. Auf ideal glatten Oberflächen gilt Youngs Gleichung: gamma_SV minus

Wichtige Einflussfaktoren sind chemische Oberflächenzusammensetzung, Rauheit, Vorbehandlung, Kontamination, Temperatur und Feuchtigkeit sowie die Eigenschaften der Flüssigkeit

gamma_SL
gleich
gamma_LV
mal
cos
theta,
wobei
theta
der
Gleichgewichtswinkel
ist.
Reale
Oberflächen
weichen
davon
ab,
weil
Rauheit,
chemische
Inhomogenitäten
und
Grenzflächenfilme
die
Benetzung
beeinflussen.
Modelle
wie
Wenzel
und
Cassie-Baxter
beschreiben,
wie
Rauheit
und
Luftphasen
die
effektive
Benetzung
verändern:
Im
Wenzel-Zustand
gilt
cos
theta*
=
r
cos
theta,
wobei
r
die
Oberflächenrauheit
darstellt;
im
Cassie-Baxter-Zustand
gilt
cos
theta*
=
f_s
cos
theta
+
f_v
cos
theta_air,
wobei
f_s
und
f_v
die
Flächenanteile
von
Substrat
bzw.
Luft
an
der
Kontaktlinie
sind
und
theta_air
der
Kontaktwinkel
an
der
Luft
ist
(nahe
180°).
Die
Differenz
zwischen
fortschreitendem
und
zurückgehendem
Kontaktwinkel
wird
als
Kontaktwinkelhysterese
bezeichnet
und
spiegelt
Oberflächenungleichheiten
sowie
Adhäsionskräfte
wider.
Ergänzend
dient
das
Fowkes-Modell
der
Zerlegung
der
Oberflächenenergie
in
Dispersions-
und
Polarisationsanteile.
wie
Oberflächenspannung
und
Polarität.
Anwendungen
umfassen
Beschichtungen
und
Haftung,
Tintenauftrag,
Mikrofluidik,
Selbstreinigungs-
und
Antiadhäsionsoberflächen
sowie
biomedizinische
Implantate.