Nährsubstrat

Nährsubstrat, auch Nährmedium genannt, bezeichnet in der Mikrobiologie eine Substanz oder Mischung, die Nährstoffe und Umgebungsbedingungen bereitstellt, damit Zellen oder Mikroorganismen wachsen und sich vermehren können. Typischerweise liefert es eine Kohlenstoffquelle als Energie- und Bausteinquelle, Stickstoffquellen, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Wasser. Der pH-Wert und die osmotische Beschaffenheit des Mediums sind auf die jeweiligen Organismen angepasst; bei Bedarf werden Pufferstoffe verwendet. Zusatzstoffe wie Antimikrobien oder induktive Substanzen können je nach Anwendung beigemengt werden.

Formen des Substrats sind festes Medium und flüssiges Medium. Festes Medium wird durch Geliermittel wie Agar verfestigt, wodurch sich auf Platten Kolonien oder Strukturen ausbilden. Flüssiges Medium dient der Suspensionskultur im Schüttelgefäß oder Reaktor und ermöglicht homogene Wachstumsbedingungen.

Medien werden grob in definierte (synthetische) und komplexe (reichhaltige) Medien eingeteilt. Definierte Medien haben alle Komponenten und Mengen exakt bekannt, was Reproduzierbarkeit erhöht. Komplexe Medien enthalten Extrakte (z. B. Peptone, Hefeextrakt) und sind reichhaltiger, aber weniger genau quantifizierbar.

Häufig eingesetzte Beispiele sind LB-Medium (Komplex), M9-Medium (definiert) sowie TSA oder PDA zur Kultur von Bakterien bzw. Pilzen. Spezielle Medien wie YPD dienen der Hefe-Kultivierung. Anwendungen liegen in Forschung, Diagnostik, Fermentation und Biotechnologie.

Herstellung erfolgt typischerweise durch Zubereitung der wässrigen Lösung, Sterilisation (meist Autoklavieren) und aseptische Handhabung. Media sollten lichtgeschützt, kühl gelagert und regelmäßig kontrolliert werden.