Nukleinsäuretests

Nukleinsäuretests sind diagnostische Verfahren, die das Vorhandensein von Nukleinsäuren—DNA oder RNA—von Erregern, genetischem Material oder anderen Zielsequenzen in einer Probe nachweisen. In der Diagnostik von Infektionskrankheiten gehören sie zu den wichtigsten Methoden. Am bekanntesten sind PCR-basierte Tests, insbesondere die Real-Time PCR (qPCR) und die RT-qPCR, bei denen zunächst eine Reverse Transkriptase die RNA in DNA umsetzt und anschließend die Zielsequenz amplifiziert wird, wobei in Echtzeit Signale gemessen werden. Auch isotherme Amplifikationsmethoden wie LAMP oder CRISPR-basierte Ansätze ermöglichen schnelle, oft portable Nachweise.

Typische Probenarten umfassen Abstriche aus dem oberen Atemwegstrakt, aber auch Blut, Liquor, Stuhl oder Umwelt- und Lebensmittelsamples. Der typische Arbeitsablauf umfasst Probenentnahme, Extraktion der Nukleinsäuren, Amplifikation der Zielsequenz und Detektion des Signals. Die Nachweisgrenze (Limit of Detection) und die Spezifität hängen von Assay-Design, Probenqualität und Laborbedingungen ab.

Vorteile der Nukleinsäuretests sind hohe Sensitivität, Spezifität und die Möglichkeit des Multiplexings, also der gleichzeitigen Detektion mehrerer Targets. Herausforderungen umfassen die Notwendigkeit spezieller Ausrüstung und qualitätskontrollierter Abläufe, Risiken der Kontamination und potenzielle falsch-negative oder falsch-positive Ergebnisse durch Probenehmen oder Kreuzreaktionen.

Regulatorisch erfolgen Validierung, Qualitätskontrollen und gegebenenfalls behördliche Zulassungen. Nukleinsäuretests bleiben zentrale Bausteine in Kliniken, Umwelt- und Lebensmittelsicherheit sowie in Forschung und Forensik; künftige Entwicklungen zielen auf schnellere, einfachere Point-of-Care-Optionen und neue Nachweisprinzipien.

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