Niederschlagshöhe

Niederschlagshöhe bezeichnet in der Meteorologie die Tiefe einer hypothetischen Wasserschicht, die sich aus dem gesammelten Niederschlag auf einer horizontalen Fläche ergeben würde. Sie entspricht der Menge an Niederschlag, die als Wasser auf der Erdoberfläche verbleibt, und wird in Millimetern angegeben. Die Niederschlagshöhe gibt an, wie viel Niederschlag in einem bestimmten Zeitraum gefallen ist, zum Beispiel in einer Stunde, 24 Stunden oder einem Monat.

Die Messung erfolgt mit Niederschlagsmessgeräten an Wetterstationen. Die gebräuchlichste Methode ist ein Pluviometer, das Wasser sammelt und anschließend abliest; moderne Systeme verwenden elektronische Kipphalter oder ähnliche Sensoren. Neben stationären Messungen liefern Radar- und Satellitendaten räumlich verteilte Schätzungen der Niederschlagshöhe. Die Angaben werden häufig als stündliche, tägliche oder monatliche Werte veröffentlicht.

Bei Schnee wird die Niederschlagshöhe oft als Wasseräquivalent angegeben, das heißt die Menge an flüssigem Wasser, die aus dem Schnee gewonnen werden würde. Die tatsächliche Schneehöhe kann davon abweichen; zur Umrechnung wird ein Schnee-Wasser-Verhältnis verwendet, typischerweise zwischen etwa 5:1 und 20:1, je nach Beschaffenheit des Schnees.

Niederschlagshöhe wird in Wettervorhersagen, Hydrologie, Klima- und Umweltforschung sowie in Landwirtschaft und Wasserwirtschaft verwendet. Zu den Einschränkungen gehören Verdunstung, Infiltration, Windeffekte auf Messgeräte und Unsicherheiten bei Fernerkundungssystemen, wodurch sich die Werte je nach Methode unterscheiden können.