Naturheilverfahren

Naturheilverfahren bezeichnet eine Gruppe von medizinischen Ansätzen, die auf natürlichen, meist schonenden Mitteln beruhen und darauf abzielen, die körpereigenen Heilkräfte zu stärken. Sie werden sowohl eigenständig als auch als begleitende Therapien in der Alltagsmedizin eingesetzt und umfassen ein breites Spektrum von Maßnahmen.

Zu den typischen Verfahren gehören Phytotherapie (Behandlung mit Heilpflanzen), Homöopathie, hydro- und balneotherapeutische Anwendungen, Bewegungstherapien, ernährungsbezogene Ansätze, Entspannungsverfahren sowie physikalische Therapien wie Massage und andere natürliche Verfahren. Auch Akupunktur wird von einigen Anwendern im Sinne eines integrativen Ansatzes genutzt. Die praktische Umsetzung erfolgt durch Ärzte, Heilpraktiker oder andere Therapeuten mit entsprechender Ausbildung; in Deutschland etwa arbeiten Naturheilverfahren neben konventionellen Therapien häufig im Rahmen der Arzt- oder Heilpraktikerpraxis.

Die Evidenzlage ist unterschiedlich: Einige Verfahren wie bestimmte Phytotherapien oder mechanische Therapien weisen in Einzelfällen belegte Effekte auf, andere Ansätze bleiben wissenschaftlich umstritten oder gelten als ergänzend; Sicherheitsaspekte, Wechselwirkungen mit Medikamenten und das Vermeiden von Verzögerungen bei schweren Erkrankungen stehen im Mittelpunkt der Kritik.

Patientinnen und Patienten sollten daher Fachwissen nutzen, Transparenz bevorzugen und Behandlungen aufeinander abstimmen.

Naturheilverfahren spielen in vielen Gesundheitssystemen eine historische und kulturelle Rolle und werden zunehmend als Teil eines integrativen Gesundheitsansatzes verstanden. Eine professionelle Beratung vor Beginn neuer Therapien ist ratsam, insbesondere bei chronischen Erkrankungen, Schwangerschaft oder gleichzeitiger medikamentöser Behandlung.