Naturalisiert

Naturalisiert ist der Zustand einer Person, die die Staatsangehörigkeit eines Landes durch ein formelles Einbürgerungsverfahren erlangt hat. Das Partizip Perfekt des Verbs naturalisieren wird überwiegend in Rechts- und Verwaltungszusammenhängen verwendet und bezeichnet jemanden, der nicht durch Geburt oder Abstammung Bürger dieses Landes geworden ist, sondern durch staatliche Anerkennung. In der Alltagssprache wird häufiger das Wort eingebürgert verwendet; naturalisiert ist der fachsprachliche Ausdruck, oft synonym zu Einbürgerung.

Voraussetzungen und Verfahren unterscheiden sich je nach Rechtsordnung, doch in vielen Ländern gelten ähnliche Grundprinzipien: eine rechtmäßige Aufenthaltsdauer, Nachweis von Sprachkenntnissen, Integration, finanzielle Selbstständigkeit und keine schweren Straftaten. In Deutschland etwa ist typischerweise eine mehrjährige rechtmäßige Aufenthaltszeit nötig (häufig acht Jahre, mit möglichverkürzung auf sechs Jahre bei erfolgreichem Integrationskurs), der Nachweis ausreichender Deutschkenntnisse (mindestens B1), die Gewährleistung des Lebensunterhalts und die Loyalität zur verfassungsgebenden Ordnung. Nach erfolgreicher Prüfung erfolgt die Einbürgerung; der Erwerb der Staatsangehörigkeit kann mit dem Verzicht auf oder dem Fortbestand der bisherigen Staatsangehörigkeit verbunden sein, wobei Doppelstaatsangehörigkeit je nach Fall unterschiedlich geregelt ist.

Werdegang und Bedeutung: Der Status der Naturalisierten verleiht allen damit verbundenen Rechten und Pflichten der Staatsangehörigkeit, wie z. B. Wahlrecht, Pass- und Niederlassungsfreiheit. Der Begriff wird auch im historischen Kontext genutzt, etwa im Diskurs über Migration und Integration. Etymologisch leitet sich naturalisieren vom Lateinischen naturalis und dem französischen naturaliser ab.