Nachfrageprofils

Nachfrageprofil, im Plural auch Nachfrageprofile, ist ein Begriff aus Ökonomie und Energie-Management. Es beschreibt die zeitliche Verteilung der nachgefragten Menge eines Guts oder einer Dienstleistung über einen definierten Zeitraum. Typische Profile reichen von stündlichen Lastprofilen bis hin zu täglichen, wöchentlichen oder saisonalen Mustern. Ein Nachfrageprofil kann sowohl als Forecast (zukünftiges Profil) als auch als beobachtetes Profil aus historischen Daten vorliegen.

Kernmerkmale sind die zeitliche Achse, die Menge der Nachfrage, räumliche oder segmentale Zuordnung (z. B. Kundengruppen, Regionen) sowie die Abhängigkeit von Einflussfaktoren wie Preis, Wetter oder Werbung. Profile helfen, Kapazitäten zu planen, Lieferketten zu optimieren und Preise bzw. Tarife zu gestalten.

Anwendungsfelder: In der Energiewirtschaft dienen Nachfrageprofile der Berechnung von Netznutzung, Lastgelenk und Demand-Response-Programmen. Im Marketing und Vertrieb unterstützen sie die Absatzplanung, Segmentierung und Inventarverwaltung. In der Produktions- und Logistikplanung liefern sie Vorhersagen über zukünftige Bedarfsmuster.

Erstellung und Methodik: Auf Basis historischer Daten werden Profile modelliert oder prognostiziert. Methoden umfassen Zeitreihen-, Regressions- oder maschinelles Lernen, saisonale Anpassungen und Szenario-Analysen. Datenquellen reichen von Verkaufszahlen über Messdaten bis hin zu Marktstudien.

Herausforderungen: Profile können volatil, saisonal oder maßgeblich von externen Faktoren abhängig sein. Datenqualität, Granularität und Abweichungen zwischen prognostiziertem und tatsächlichem Verhalten beeinflussen Planungsergebnisse. Eine flexible Modellierung und regelmäßige Aktualisierung des Profilwerts sind daher üblich.