Nachbarfahrstreifen

Nachbarfahrstreifen bezeichnet den unmittelbar benachbarten Fahrstreifen einer Fahrbahn mit mehreren Fahrstreifen in dieselbe Richtung. Er kann sich rechts oder links neben dem eigenen Fahrstreifen befinden und ist eine reguläre Verkehrsfläche wie der eigene Fahrstreifen, nicht zu verwechseln mit dem Not- oder dem Standstreifen.

Auf mehrspurigen Straßen dient der Nachbarfahrstreifen der Struktur des Verkehrsgeschehens: Er wird genutzt, um zu überholen, einen langsameren Verkehrsfluss zu wechseln oder im Rahmen des Reißverschlussverfahrens nahtlos in die Hauptspur einzureihen. In Staubildungs- oder Baustellenphasen können auch provisorische Nachbarfahrstreifen entstehen, die die Kapazität der Fahrbahn erhöhen oder den Verkehrsfluss lenken.

Verhalten beim Wechsel auf einen Nachbarfahrstreifen ist in der Regel wie beim Spurwechsel allgemein geregelt: Vor dem Ausscheren Blinker setzen, Spiegel prüfen, Schulterblick durchführen und ausreichend Abstand zum Fahrzeug im Zielstreifen wahren. Der Wechsel sollte nur erfolgen, wenn der Nachbarfahrstreifen frei ist und man sicher wieder in den ursprünglichen Streifen zurückkehren kann.

Abgrenzung erfolgt zu anderen Straßennutzungen: Der Nachbarfahrstreifen ist eine reguläre Fahrspur, während der Not- oder Standstreifen nicht für den normalen Verkehr genutzt wird. In der Praxis wird der Begriff auch in Verkehrsplanung und Straßenbau verwendet, um die Lage und Nutzung der Spuren zu beschreiben.

Siehe auch: Fahrstreifenwechsel, Reißverschlussverfahren, Nebenspur, Notstreifen.