Multiplikativfehler
Multiplikativfehler bezeichnet in der Statistik eine Fehlerstruktur, bei der der beobachtete Wert Y durch die Multiplikation eines wahren Werts μ mit einem stochastischen Faktor ε entsteht: Y = μ × ε. Der Fehlertyp ist besonders geeignet, wenn relative, prozentuale Abweichungen statt absoluter Abweichungen konstant sind. Typischerweise wird angenommen, dass ε positiv ist und E[ε] = 1, sodass im Mittel der wahre Wert nicht systematisch verzerrt wird; die Varianz von ε bestimmt die Streuung. In vielen Anwendungen folgt ε aus einer Lognormalverteilung, alternativ aus einer Gamma-Verteilung oder anderen Verteilungen mit positivem Support. Häufig geht man zudem davon aus, dass ε unabhängig von μ und möglichen Prädiktoren X ist.
Bei der Modellierung Y = μ(X) × ε lässt sich durch eine logarithmische Transformation eine additive Fehlerstruktur erhalten:
Verteilungen und Schätzung: Häufig werden lognormale Fehler angenommen, doch auch andere positive Verteilungen sind möglich. Die
Einschränkungen: Nullwerte in Y oder μ können das Modell problematisch machen, da eine Multiplikation mit ε typischerweise positives