Mikrofonvorverstärker

Ein Mikrofonvorverstärker, oft als Mikrofon-Vorverstärker bezeichnet, ist eine elektrische Baugruppe, die das von einem Mikrofon erzeugte sehr geringe Spannungsniveau auf ein nutzbares Line-Level-Signal anhebt. Dadurch wird der Signalpegel für weitere Verarbeitung in Aufnahmesystemen, Mischpulten oder Recording-Interfaces geeignet. Der Vorverstärker beeinflusst Rauschabstand, Dynamik und Klangfarbe der gesamten Aufzeichnung.

Aufbau und Bauformen variieren. Die Verstärkung erfolgt oft über diskrete Transistoren oder über Operationsverstärker; es gibt auch Röhren- oder transformatorisch gekoppelten Vorverstärker. Transformer-Input-Stufen liefern Impedanzanpassung und charakteristisches Klangverhalten; moderne Vorverstärker setzen häufig auf integrierte Schaltungen.

Wichtige Parameter sind Eingangsimpedanz, Rauschabstand, Verzerrungen (THD+N) und Headroom. Mikrofone liefern Mikrofonpegel-Signale, die in der Regel im Millivoltbereich liegen; der Vorverstärker muss ausreichend Gain liefern, ohne das Rauschen zu erhöhen. Viele Vorverstärker unterstützen 48-Volt-Phantomspannung zur Versorgung von Kondensatormikrofonen, bieten einen Pad-Absenkpfad und einen Hochpassfilter (Low-Cut), um unerwünschte Frequenzen zu reduzieren.

Anwendung: Mikrofonvorverstärker sind zentrale Komponenten in Tonstudios, Broadcast- und Live-Setups. Sie können als eigenständige Geräte, als Teil eines Mischpults oder innerhalb eines Audio-Interfaces auftreten. Die Wahl hängt von Klangfarbe, Rauscharmut, Headroom und Anschlussmöglichkeiten ab.

Historisch haben Vorverstärker die Entwicklung der Aufnahmetechnik beeinflusst, indem sie das Signal sauber verstärkten und Flexibilität in der Klanggestaltung ermöglichten. Heute reicht das Spektrum von einfachen, kompakten Modulen bis zu professionellen, ultra-rauscharmen Vorstufen mit hoher Kanalanzahl.