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Methyltransferasen

Methyltransferasen sind Enzyme, die die Übertragung einer Methylgruppe von einem Donormolekül auf ein Akzeptormolekül katalysieren. Der meist verwendete Donor ist S-Adenosylmethionin (SAM); das Produkt entsteht als S-adenosylhomocystein (SAH). Durch Methylierung können unterschiedlichste Substrate modifiziert werden, darunter DNA, RNA, Proteine oder kleine Moleküle, wodurch Struktur, Stabilität, Aktivität und Interaktionen beeinflusst werden.

Substrate und Funktionen: DNA-Methyltransferasen fügen Methylgruppen an Cytosin- oder Adeninbasen in DNA an und tragen so

Klassifikation und Mechanismen: Methyltransferasen werden grob nach ihrem Substrat unterschieden – DNA-, RNA-, Protein- und Small‑Molecule‑Methyltransferasen. Obwohl

Biologische und klinische Bedeutung: Methyltransferasen spielen Schlüsselrollen in Entwicklung, Epigenetik, RNA‑Biologie und Stoffwechsel. Fehlregulation ist mit

zur
Genomregulation,
Imprinting
und
zum
Schutz
gegen
Transposons
bei.
In
Eukaryoten
sind
DNMT1,
DNMT3A/3B
bedeutend;
in
Bakterien
beteiligen
sich
Methyltransferasen
an
Schutz
gegen
Abwehrmechanismen
in
Restriktions-Systemen.
RNA-Methyltransferasen
modifizieren
rRNA,
tRNA,
snRNA
oder
mRNA-Kappen;
METTL3/METTL14
wirken
als
zentrale
m6A-Methyltransferase-Komplexe;
Cap-Methyltransferasen
beeinflussen
Übersetzung
und
Stabilität
von
mRNA.
Proteinmethyltransferasen
modifizieren
Histone
und
andere
Proteine,
vor
allem
Lysin-
oder
Argininreste;
dadurch
verändern
sie
Chromatinzugänglichkeit
und
Transkriptionsaktivität
(z.
B.
SET-Domain-HMTs
wie
EZH2;
PRMTs).
Kleine
Molekül-Methyltransferasen
betreiben
Methylierungen
in
Stoffwechselwegen,
etwa
COMT
oder
NNMT.
der
SAM‑abhängige
Mechanismus
gemeinsam
ist,
unterscheiden
sich
aktive
Zentren,
Substratbindung
und
Regulation
erheblich.
Strukturell
gehören
sie
zu
verschiedenen
Familien,
darunter
Rossmann‑Fold‑Enzyme
und
SET-Domain‑Proteine.
Krebs,
neurologischen
Erkrankungen
und
Stoffwechselstörungen
assoziiert.
Inhibitoren
von
DNA‑
und
Histon‑Methyltransferasen
werden
in
der
Forschung
und
in
der
Krebstherapie
eingesetzt
oder
geprüft,
um
aberrante
Methylierungsmuster
zu
korrigieren.