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Metabolitenfluss

Metabolitenfluss beschreibt die Dynamik, mit der Metaboliten durch ein Stoffwechselnetz wandern. Er entspricht der Rate, mit der Substrate in Produkte oder Zwischenprodukte umgewandelt werden, und ergibt sich aus der Aktivität der Enzyme, regulatorischen Mechanismen, Substratverfügbarkeit und thermodynamischen Randbedingungen. Im Gegensatz zu reinen Metabolitenkonzentrationen ist der Metabolitenfluss eine dynamische Eigenschaft des Systems und liefert Informationen darüber, wie Stoffwechselwege tatsächlich funktionieren.

Die Bestimmung erfolgt meist mithilfe der Metabolitenflussanalyse (MFA). Dabei werden externe Randwerte (Substrataufnahmen, Produktabgaben, Sauerstoffverbrauch) und

Anwendungen und Herausforderungen: In der Biotechnologie dient der Metabolitenfluss der Optimierung der Produktion von Wertstoffen durch

interne
Messgrößen
genutzt,
oft
ergänzt
durch
13C-Isotopenlabeling,
das
Verzweigungen
in
Stoffwechselwegen
sichtbar
macht.
Aus
diesen
Daten
werden
Netzwerktopologien,
Reaktionsrouten
und
Flüsse
abgeleitet.
Neben
MFA
unterstützen
Methoden
wie
die
Fluss-Balance-Analyse
(FBA)
und
dynamische
Fluxanalysen
(dMFA)
computergestützte
Modelle,
die
Flüsse
unter
verschiedenen
Bedingungen
schätzen.
Ergebnisse
werden
häufig
in
Einheiten
wie
mmol
g^-1
DCW
h^-1
oder
mmol
L^-1
h^-1
ausgedrückt,
je
nach
Organismus
und
Untersuchungsziel.
gezielte
Umleitung
von
Flüssen.
In
der
Medizin
hilft
er,
krankheitsbedingte
Stoffwechselumstellungen
zu
verstehen,
etwa
bei
Krebs-
oder
metabolischen
Erkrankungen.
Systembiologisch
ermöglichen
Flussanalysen
das
Verständnis
von
Kopplungen
zwischen
Wegen
und
Regulation.
Herausforderungen
umfassen
zeitliche
Verzögerungen,
subzelluläre
Kompartimentierung
in
Eukaryoten,
Unsicherheit
in
Modellen
und
Messdaten,
sowie
die
Notwendigkeit
integrierter,
dynamischer
Ansätze.