Messzeitpunkt

Messzeitpunkt bezeichnet in der Messtechnik den zeitlichen Zeitpunkt, zu dem ein Messwert tatsächlich erfasst oder bestimmt wird. Er ist der Bezugspunkt, dem der gemessene Wert zugeordnet wird, und kann von anderen zeitlichen Größen wie dem Beginn oder Ende einer Messung, dem Probenahmezeitpunkt oder dem Erfassungszeitpunkt abweichen. In modernen Messsystemen wird der Messzeitpunkt häufig durch einen Zeitstempel festgehalten, der mit der Messung verknüpft wird.

In vielen Anwendungen ist der Messzeitpunkt kritisch, weil Messwerte zeitabhängigen Veränderungen unterliegen. Dazu gehören Reaktionskinetiken, Probenfluss, Sensor-Drift oder Verzögerungen in der Messkette. Daher ist Klarheit darüber erforderlich, welcher Zeitpunkt genau gemeint ist (Start, Mitte, Ende des Messintervalls) und wie das Zeitstempelkonzept definiert ist.

Praktisch wird der Messzeitpunkt in der Protokollierung, in Berichten und in der Metrologie als Datums- und Zeitstempel angegeben. In der Praxis kann der Messzeitpunkt variieren je nach Messgerät und Messaufbau; bei Integrationsmessungen entspricht der Messzeitpunkt oft dem Anfangs- oder Endzeitpunkt des Integrationsintervalls.

In der Praxis findet man den Begriff in Wissenschaft, Industrie und Umweltüberwachung: In der Umweltüberwachung entspricht der Messzeitpunkt dem Zeitpunkt der Probenentnahme; in der analytischen Chemie kann der Messzeitpunkt Einfluss auf Konzentrationsmessungen haben, wenn Proben während der Messung weiter reagieren.

Siehe auch: Zeitstempel, Erfassungszeitpunkt, Stichprobenzeitpunkt.