Melaminharzbeschichtung

Melaminharzbeschichtung bezeichnet eine harte, chemikalienbeständige Oberflächenbeschichtung auf Holzwerkstoffen wie Span- oder MDF-Platten. Die häufigste Form entsteht durch eine dekorativ bedruckte Papierfolie, die mit Melamin-Formaldehyd-Harz imprägniert und unter hohem Druck und Hitze mit der Trägerplatte verpresst wird. So entsteht ein Hochdrucklaminat (HPDL), das eine widerstandsfähige Oberfläche bietet. Dünnere Melaminbeschichtungen finden sich als Dekorfolien auf Möbelteilen und Arbeitsplatten.

Eigenschaften: Hohe Härte, Kratz- und Abriebfestigkeit, gute Beständigkeit gegen Fett, Reinigungsmittel und Feuchtigkeit. Die Farb- und Designtreue ist hoch; UV-Beständigkeit variiert je nach Schichtaufbau. Temperaturen sollten moderat gehalten werden, direkte Hitzeeinwirkung kann zu Verformungen oder Verfärbungen führen. Anwendungen finden sich vor allem in Küchenoberflächen, Möbeloberflächen, Innenausbau sowie Laminatböden, wo eine langlebige, pflegeleichte Oberfläche gewünscht ist.

Herstellung und Umwelt: Melaminharze basieren auf Melamin und Formaldehyd; moderne Systeme weisen geringere Emissionen auf und erfüllen aktuelle Umwelt- und Sicherheitsstandards. In der Verarbeitung sind Emissionen zu beachten; entsprechend werden emissionsarme Produkte bevorzugt. Reparaturmöglichkeiten für beschädigte Laminatoberflächen sind begrenzt; oft wird der betroffene Bereich ausgetauscht oder neu laminiert.

Geschichte: Melaminharzbasierte Beschichtungen wurden ab Mitte des 20. Jahrhunderts kommerziell verbreitet und sind heute Standardmaterial in der Möbel- und Laminatindustrie.