Melaminbausteinen

Melaminbausteinen sind chemische Bausteine, die auf der Melamin-Struktur basieren oder diese enthalten und sich zur Konstruktion größerer Moleküle oder Materialien eignen. Melamin selbst ist ein stark vernetzender Triazinring mit drei exocyclischen Amin-Gruppen, wodurch es sich gut für Mehrfachkopplungen eignet. Die Bausteine können Melaminderivate oder Triazinderivate sein, die durch funktionalisierte Ringe oder anhaftende Substituenten weiter modifiziert werden.

Charakteristische Merkmale dieser Bausteine sind der triazine Kern, die hohe chemische Stabilität sowie mehrere Aktivierungsstellen (z. B. Amin–Gruppen oder Halogen-Substituenten) zur weiteren Verknüpfung. Typische Reaktivitäten umfassen Kondensationen mit Aldehyden oder Isocyanaten, Substitution an Stickstoff-Atomen oder die Reaktion mit Halogenen, um mehrstufige Verknüpfungen zu ermöglichen. In der Praxis werden häufig Vorstufen wie Cyanurylformen oder monosubstitutionierte Triazinderivate als Bausteine verwendet, die anschließend zu Netzen oderschrittweise verknüpft werden.

Anwendungen finden Melaminbausteine vor allem in der Herstellung von netzwerkartigen Polymeren und Harzen. Melamin-formaldehydharze sind ein bekanntes Beispiel, bei dem Melaminbausteine mit Formaldehyd zu hitzestabilen, hitzebeständigen Beschichtungen, Laminaten und Duroplasten reagieren. Durch gezielte Substitution lassen sich zudem funktionalisierte Melaminbausteine für katalytische Oberflächen, keramische oder poröse Materialien sowie für organische/organometallische Frameworks entwickeln.

Siehe auch: Melaminharze, Melamin-Formaldehyd-Harze, Triazinbasierte Bausteine, Cyanurylverbindungen.