Mehrfachverglasungen

Mehrfachverglasungen bezeichnet mehrscheiben-Isolierglas, bei dem zwei oder mehr Glasscheiben durch luft- oder gasgefüllte Zwischenräume getrennt sind. Häufige Füllgase sind Argon oder Krypton; zwischen den Scheiben befinden sich Abstandhalter. Eine Low-E-Beschichtung auf einer oder mehreren Oberflächen verbessert den Wärmeschutz.

Aufbau: Innen- und Außenscheiben werden durch Zwischenräume und Abstandhalter verbunden. Arten reichen von Doppelverglasung (zwei Scheiben) bis Dreifachverglasung (drei Scheiben) mit unterschiedlichen Füllgasen und warmen Kantensystemen. Zur Auswahl stehen auch verschiedene Scheibenarten wie Floatglas, Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) oder Verbundsicherheitsglas (VSG).

Wärmedämmung und Schallschutz: Moderne Mehrfachverglasungen weisen typischerweise U-Werte von ca. 0,6 bis 1,3 W/(m²K) auf, je nach Aufbau und Beschichtung. Der Schalldämmwert steigt durch zusätzliche Scheiben und Gasfüllung; der gemessene Schalldämmwert (Rw) liegt je nach Konstruktion oft zwischen 30 und 50 dB.

Vorteile und Nachteile: Vorteile sind verbesserte Wärmedämmung, höherer Schalldämmung und geringeres Taupunktproblem im Innenraum. Nachteile sind höhere Kosten, größeres Gewicht und größerer Platzbedarf; bei Dichtungsfehlern kann es zu Feuchtigkeits- oder Kondensationsproblemen zwischen den Scheiben kommen.

Anwendungen und Normen: Einsatzfelder umfassen Neubau, Sanierung und Passivhäuser. DIN EN 1279-Reihe definiert Anforderungen an Isolierglas, Qualität und Prüfverfahren; Herstellerangaben sollten beachtet werden.

Lebensdauer und Wartung: Dichtungen altern, Gasfüllung kann mit der Zeit entweichen. Ein Austausch der Einheit ist oft nach 20–30 Jahren sinnvoll. Regelmäßige Reinigung der Scheiben erhält Sicht- und Dämmeigenschaften.