Materialtabellen

Materialtabellen sind strukturierte Tabellen, in denen Werkstoffe nach ihrer stofflichen Klasse sowie nach spezifischen Materialbezeichnungen systematisch Eigenschaften zugeordnet sind. Sie dienen Ingenieuren, Produktentwicklern und Lehrenden als zentrale Referenz bei der Werkstoffauswahl, bei Berechnungen und bei der Beurteilung von Bauteilen.

Typische Inhalte umfassen mechanische Eigenschaften wie Dichte, Festigkeit, Streckgrenze, Zugfestigkeit, Dehnung und Härte; elastische Eigenschaften wie das Young-Modulus; thermische Eigenschaften wie Wärmeleitfähigkeit, Wärmeausdehnung und spezifische Wärme; elektrische Eigenschaften wie elektrischer Widerstand oder Dielektrizitätskonstante; sowie chemische und physikalische Angaben wie Korrosionsbeständigkeit und Schmelzpunkt. Tabellen ordnen Materialien oft nach Gruppe (Metalllegierungen, Kunststoffe, Keramiken, Verbundwerkstoffe) und geben Referenzbedingungen wie Raumtemperatur (häufig um 20°C) an.

Sie basieren auf Normen und Datenbanken, etwa DIN-Tabellen, ISO-/EN-Standards oder industriellen Referenzwerken. Die Werte variieren je nach Legierung, Herstellungsverfahren, Wärmebehandlung und Temperatur, weshalb Temperaturabhängigkeiten und Quellenangaben üblicherweise vermerkt werden.

Nutzen und Grenzen: Materialtabellen ermöglichen schnelle Vergleiche, Vorauswahl und allgemeine Dimensionierung. Sie ersetzen jedoch keine detaillierte, herstellerspezifische oder prüfberichtliche Bewertung. Für konkrete Bauteilberechnungen sind oft temperaturabhängige Daten aus spezialisierten Datenbanken erforderlich.

Quellen und weiterführende Ressourcen umfassen MatWeb, Springer Materials und den NIST WebBook; in deutschsprachigen Kontexten finden sich Materialtabellen in technischen Handbüchern sowie in DIN-Standards.