MarginalzellenBZellen

Marginalzellen-B-Zellen, auch Marginalzonen-B-Zellen genannt, sind eine spezialisierte Untergruppe der B-Lymphozyten. Sie befinden sich vorwiegend in der Marginalzone der Milz, treten aber auch in anderen sekundären lymphatischen Organen und im Blut auf. MZ-B-Zellen sind wichtig für die frühe Immunantwort gegen blutgetragene Antigene, insbesondere Polysaccharide von kapsulierten Bakterien.

Entwicklung und Merkmale: MZ-B-Zellen reifen im Milzmilieu aus transitionalen B-Zellen. Sie besitzen einen voraktivierten, naiven Phänotyp und zeichnen sich durch einen hohen IgM-Spiegel aus. Sie reagieren rasch auf T-unabhängige Typ-2-Antigene und liefern schnelle Antikörperantworten, oft ohne umfangreiche somatische Hypermutation.

Funktionen: Neben der schnellen Produktion von IgM tragen MZ-B-Zellen zur frühen Immunüberwachung des Blutes bei. Sie können Antigen-präsentierende Funktionen übernehmen und unterstützen die Initiierung adaptiver Antworten durch Interaktion mit T-Zellen. Ihre unmittelbare Reaktion auf blutgeführte Antigene macht sie zu einer ersten Verteidigungslinie gegen bestimmte Erreger.

Klinische Relevanz: Verlust oder Fehlfunktion der Marginalzone bzw. der MZ-B-Zellen erhöht das Risiko bakterieller Infektionen, insbesondere durch kapseltragende Erreger. Splenektomie bzw. Asplenie beeinträchtigen typischerweise diese B-Zell-Population. Veränderungen der MZ-B-Zell-Population werden auch in einigen Autoimmun- und Immunerkrankungen beobachtet.

Weitere Hinweise: Die MZ-B-Zellen spielen eine Rolle bei derTaken Impfung, insbesondere bei polysaccharidbasierten Impfstoffen; konjugierte Impfstoffe verbessern oft die TI-Antworten. Forschungen zielen darauf ab, die Mechanismen der Marginalzonenbildung und der B-Zell-Quervernetzung besser zu verstehen.