Makroanalyse

Makroanalyse ist in der deutschen ökonomischen Fachliteratur der Begriff für die systematische Untersuchung der Wirtschaft als Ganzes, im Gegensatz zu Einzelmärkten oder einzelnen Akteuren. Sie befasst sich mit Größen wie wirtschaftlichem Wachstum, Inflation, Arbeitslosigkeit und dem Konjunkturverlauf, sowie mit der Entwicklung von Aggregatnachfrage und -angebot, öffentlichen Finanzen und monetären Bedingungen. Ziel ist es, zu verstehen, wie verschiedene Variablen auf nationaler oder regionaler Ebene zusammenwirken und wie Politik, Schocks aus dem Ausland und strukturelle Merkmale die Gesamtleistung beeinflussen.

Methodisch stützt sich die Makroanalyse auf aggregierte Daten wie Bruttoinlandsprodukt, Preisindizes, Arbeitslosenquoten, Leistungsbilanz, Investitionen, Konsum und Staatsausgaben. Analytisch kommen theoretische Rahmenwerke und empirische Modelle zum Einsatz, darunter strukturierte makroökonomische Modelle (z. B. DSGE-Modelle), semistrukturierte Ansätze, Vektorautoregressionsmodelle (VAR) und umfragebasierte Indikatoren. Die Analyse kann beschreibend, erklärend oder prognostisch sein, einschließlich Szenario- und Politikbewertung.

Im Gegensatz zur Mikroanalyse konzentriert sich Makroanalyse auf gesamtwirtschaftliche Größen und Wechselwirkungen statt auf Einzelakteure oder einzelne Märkte. Typische Anwendungsfelder sind die Beurteilung von Konjunkturzyklen, Wachstumsperspektiven, Preisstabilität sowie die Wirkung fiskalischer und monetärer Maßnahmen. Einschränkungen ergeben sich aus der Verfügbarkeit und Qualität von Daten, Modellannahmen, potenziellen Strukturbrüchen und der Unsicherheit schockartiger externer Einflüsse, die Prognosen beeinträchtigen können.