Lötmetalls

Lötmetalle, auch Lötlegierungen genannt, sind Metallverbunde, die beim Löten verwendet werden, um Bauteile durch Bildung einer metallischen Verbindung zu verbinden. Sie haben niedrigere Schmelzpunkte als die zu verbindenden Grundmetalle und sorgen durch gutes Benetzen der Oberflächen für eine dauerhafte, leitende Verbindung. Die Wahl der Legierung hängt von Anforderungen wie Temperaturbelastung, Korrosionsbeständigkeit und Verfügbarkeit ab.

Klassische Lötmetalle basieren oft auf Zinn (Sn). Die bekannteste Legierung ist Sn-Pb mit einem eutektischen Verhältnis von etwa 63 Anteil Sn zu 37 Anteil Pb, das bei rund 183 °C schmilzt. Wegen Umwelt- und Gesundheitsaspekten wird heute vermehrt bleifreies Löten verwendet. Typische bleifreie Systeme sind Sn-Cu (Sn99.3Cu0.7) mit ca. 217–227 °C Schmelzpunkt, Sn-Ag-Cu (SAC) sowie Sn-Sb- oder Sn-In-Legierungen mit verschiedenen Schmelzpunkten. Beliebte Alternativen sind auch Sn-Bi- und Sn-In-Legierungen, die niedrigere Schmelzpunkte bieten, jedoch teils andere mechanische Eigenschaften aufweisen. Lötmetalle werden häufig als Draht, Stäbe, Pasten oder Preforms angeboten.

Zur Anwendung gehört der Einsatz von Flussmitteln, die Oxide entfernen und die Benetzung verbessern. Fluxe können rosinbasierte, wasserlösliche oder anorganische Präparate sein. Nach dem Löten verbleibt oft eine Flussmittelrückstands-Reste, die entfernt oder ausgehärtet werden müssen.

Anwendungsbereiche sind Elektronik, Sanitär- und Metallbau sowie Schmuckherstellung. Regulierungen wie RoHS beeinflussen die Zusammensetzung bleifreier Lötmetalle und die Recyclingpraxis. Sicherheitshinweise umfassen den Umgang mit Flussmitteln und bleihaltigen Legierungen, Entsorgung und Umweltaspekte.