Luftschallkontakte

Luftschallkontakte bezeichnet in der Bauakustik die Wege, über die Luftschall zwischen Räumen übertragen wird, obwohl die Trennwände mechanisch robust erscheinen. Der Begriff betont, dass schallübertragung nicht nur durch das Material der Wand erfolgt, sondern auch durch Luftspalten, Öffnungen und Flankentransmissionen.

Typische Luftschallkontakte entstehen durch bauteilnahe Öffnungen und Ritzen, etwa Spalten um Türen und Fenster, Kabel- und Rohrdurchführungen, Lüftungskanäle, Fehlstellen an Anschlüssen von Wänden, Decken oder Böden sowie Steckdosen- und Lichtschalterdurchführungen. Auch geringe Luftwechselpfade oder Shared Cavities können die Luftschallübertragung begünstigen, insbesondere bei hohen Frequenzen.

Die Bewertung erfolgt im Rahmen der Gebäudeschallmessung. Die Luftschalldämmung zwischen Räumen wird nach einschlägigen Normen wie ISO 717-1 bewertet; in der Praxis können Bauteiltests und Feldmessungen Aufschluss über Flankentransmissionen geben. Typisch identifiziert man Luftschallkontakte, indem man gezielt Bauteilöffnungen abdichtet und Messungen wiederholt, um deren Einfluss abzuschätzen.

Maßnahmen zur Reduktion von Luftschallkontakten umfassen: luftdichte Abdichtung von Fugen und Spalten, insbesondere um Türen, Fenster und Durchführungen; Dichtungen an Türen sowie akustische Dämmung/Abdeckung von Kabel- und Rohrdurchführungen; Flankentransmissionen durch decoupling oder zusätzliche Massivbauteile und den gezielten Einsatz von Schalldämpfern in Lüftungskanälen reduzieren; insgesamt sollten Trennwände und Deckenbildung so gestaltet sein, dass Luftpfade möglichst unterbrochen werden. Standards wie DIN 4109 in Deutschland bzw. ISO 717-1 geben Orientierung zur Bewertung der Luftschalldämmung.