Lichtvorhänge

Lichtvorhänge sind optoelektronische Schutzeinrichtungen in der industriellen Automatisierung, die zum Schutz von Bedienpersonal vor gefährlichen Maschinen eingesetzt werden. Typisch bestehen sie aus einem Sendermodul, einem Empfängermodul und einer Auswertungseinheit. Zwischen Sender und Empfänger entsteht ein Feld aus vielen parallelen Lichtstrahlen, das den zu schützenden Bereich abdeckt.

Funktionsprinzip und Aufbau: Der Empfänger überwacht kontinuierlich das Lichtfeld. Wird auch nur ein Strahl unterbrochen, erzeugt das System einen sicherheitsrelevanten Stoppbefehl an die Maschine. Moderne Lichtvorhänge arbeiten mit redundanten Kanälen, Diagnosesystemen und fehlerrobuster Signalverarbeitung, um Ausfälle früh zu erkennen. Die Geräte sind in Feldhöhe, Reichweite und Reaktionszeit variabel und können je nach Anwendung als schlanke Felder oder längere Schutzfelder ausgeführt sein.

Anwendungen und Vorteile: Lichtvorhänge finden breite Anwendung in Pressen, Stanz- und Umformmaschinen, Robotikzellen und Fertigungsstraßen, wo kontaktloser, schneller Personenschutz gefordert ist. Vorteile sind eine schnelle Reaktionszeit, zuverlässige Abdeckung des Gefährdungsbereichs und kein mechanischer Kontakt. Nachteile ergeben sich durch Staub, Kondensate oder reflektierende Oberflächen, die das Lichtfeld beeinträchtigen können, sowie durch Montagespezifika und erforderliche regelmäßige Funktionsprüfungen.

Standards und Sicherheit: Lichtvorhänge unterliegen internationalen Normen wie IEC 61496 (elektrooptische Schutzeinrichtungen) in den Teilen 1 und 2 sowie EN ISO 13849-1 und IEC 62061, die die sicherheitsbezogenen Leistungsstufen und Zuverlässigkeiten beschreiben.

Wartung und Prüfung: Regelmäßige Funktionsprüfungen, Sichtprüfung, Reinigung der Optiken und Dokumentation von Fehlern gehören zum normalen Betrieb, um die Schutzwirkung dauerhaft zu gewährleisten.