Lenkhilfe

Lenkkhilfe bezeichnet Systeme, die das Lenken eines Fahrzeugs erleichtern, indem sie das vom Fahrer ausgeübte Lenkmoment unterstützt. In der Praxis spricht man von Servolenkung oder Lenkunterstützung; heute dominieren elektrische Lenkhilfen (Elektrische Servolenkung, EPS) gegenüber hydraulischer Servolenkung.

Funktionsweise: Ein Sensor erfasst Lenkwinkel, Lenkeingriff und Fahrzeuggeschwindigkeit. Eine Steuereinheit berechnet den Unterstützungsbedarf und aktiviert einen Antrieb: Bei hydraulischer Lenkung eine Pumpe und Hydraulikdruck; bei EPS ein Motor, der direkt am Lenksystem wirkt. Dadurch wird das Lenken spürbar erleichtert, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.

Betriebsverhalten: Die Lenkunterstützung ist dynamisch abgestimmt. Bei niedriger Geschwindigkeit gibt sie mehr Unterstützung, um Manöver und Einparken zu erleichtern, während sie bei höheren Geschwindigkeiten geringer ausfällt, um ein klares Lenkfeedback zu erhalten. EPS ermöglicht zudem die Integration mit Fahrerassistenzsystemen wie Spurhalte- oder Lenkwinkel-Korrektursystemen.

Vor- und Nachteile: Vorteile sind geringerer Kraftaufwand, verbessertes Fahrgefühl und die Kompatibilität mit Assistenzsystemen. Nachteile betreffen erhöhte Komplexität, potenzielle Fehlerquellen und Kosten; im Falle eines Systemausfalls bleibt in der Regel eine manuelle Lenkkraftspende erhalten, doch das Fahren erfordert mehr Anstrengung.

Geschichte und Bedeutung: Hydraulische Servolenkung wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbreitet; Elektrische Servolenkung hat sich seit den 1990er/2000er-Jahren durchgesetzt, insbesondere wegen Effizienzgewinnen und besserer Integration in elektronische Fahrzeugsysteme. Regulatorische Vorgaben betreffen Zuverlässigkeit, Sicherheit und Fehlersicherheit der Systeme.