Lenkausführung

Lenkausführung ist ein technischer Begriff, der die Umsetzung der Lenkungsfunktion in lenkbaren Systemen bezeichnet. Sie beschreibt, wie die Eingabe des Bedieners am Lenkrad in eine Änderung des Sturzweges der lenkbaren Achse umgesetzt wird. Der Begriff wird vor allem in der Fahrzeugtechnik, Robotik und in der Schiffs- oder Luftfahrttechnik verwendet, wo präzise, sichere und zuverlässige Lenkung zentrale Anforderungen ist.

Typischer Aufbau umfasst Lenkrad, Lenksäule, Lenkgetriebe (z. B. Zahnstangen- oder Kugelumlaufgetriebe), Spurstangen sowie die Kraft- und Stelltechnik. In mechanischen Lenkausführungen erfolgt die Übertragung direkt oder nahezu direkt; in hydraulischen oder elektrischen Systemen wird die Eingabe durch eine Servolenkung oder eine elektrisch unterstützte Lenkung verstärkt. Moderne Fahrzeuge nutzen EPS (elektrische Lenkunterstützung) und oft Sensoren, Steuergeräte und Motoren.

Wichtige Unterformen sind: mechanische Lenkausführung mit direkter Verbindung, hydraulische oder elektrische Lenkung mit Kraftunterstützung, und steered-by-wire, bei der das Lenken zwar elektrisch erfasst, die Räder aber durch elektronische Aktuatoren bewegt werden. Bei Steer-by-wire ist eine redundante Sensorik und eine Fail-safety-Logik erforderlich, um Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.

Zu den Gestaltungskriterien gehören Übersetzung, Rückmeldung (Handling-Feedback), Lenkkraft und Stabilität, Energieeffizienz sowie Ausfall- und Crash-Sicherheit. Die Lenkausführung wird laufend durch neue Technologien wie elektrische Lenkung, vorausschauende Fahrunterstützung und Fahrassistenzsysteme weiterentwickelt.