Lebendspende

Lebendspende bezeichnet die Spende eines Organs oder eines Organteils durch eine lebende Person an eine andere, die das Organ dringend benötigt. Im Gegensatz zur Spende nach dem Tod erfolgt die Spende zu Lebzeiten. Lebendspenden tragen wesentlich zur Verfügbarkeit von Spenderorganen bei und ermöglichen oft eine bessere Abstimmung von Empfänger und Spender sowie kürzere Wartezeiten.

Typische Formen sind die Lebendnierenspende (eine von zwei Nieren), die Lebendleberspende (Anteile der Leber, meist Leberlappen), seltener Spenden von Pankreasanteilen oder Lungenlappen. In vielen Transplantationsprogrammen gibt es auch Paare- oder Mehrfachspender-Exchange-Programme, um Kompatibilitätsprobleme zu überwinden.

Ablauf und Voraussetzungen: Vor einer Spende erfolgt eine umfassende medizinische und psychosoziale Evaluation, inklusive Kompatibilitätsprüfungen, Infektionsscreenings und einer Risiko-Nutzen-Abwägung. Die Einwilligung des Spenders muss freiwillig, informiert und widerrufbar sein. Entgelte für Spender sind in vielen Rechtsordnungen verboten; üblicherweise werden notwendige Auslagen (Reisen, Verdienstausfall) erstattet. Rechtlich wird die Lebendspende in Deutschland durch das Transplantationsgesetz geregelt; der Schutz des Spenders steht im Vordergrund und Spenden müssen freiwillig erfolgen.

Risiken und Nachsorge: Die Spende ist ein operativer Eingriff mit möglichen unmittelbaren Komplikationen und potenziellen langfristigen gesundheitlichen Folgen. Nach der Operation erfolgt eine enge medizinische Nachsorge, um Spendergesundheit und Spenderkomfort sicherzustellen.

Auswirkungen: Für den Empfänger bedeuten Lebendspenden oft bessere Transplantationsergebnisse und kürzere Wartezeiten, während die Spenderinnen und Spender eine gute bis normale Lebensqualität nach entsprechender medizinischer Betreuung aufrechterhalten können.