Landtechnik

Landtechnik bezeichnet die Ingenieurwissenschaft und die Praxis der Technik in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau. Sie umfasst die Entwicklung, Konstruktion, Anwendung und Wartung von Maschinen, Anlagen und Prozessen zur Feldbewirtschaftung, Tierhaltung, Verarbeitung und Lagerung landwirtschaftlicher Produkte. Die Disziplin verbindet Maschinenbau, Verfahrenstechnik, elektrische Antriebstechnik sowie Informations- und Kommunikationstechnik.

Typische Anwendungsbereiche sind Bodenbearbeitung, Aussaat, Düngung, Pflanzenschutz, Ernte, Transport und Lagerung, sowie Bewässerung, Tierhaltung, Melktechnik, Klima- und Gebäudeautomation in Stallungen. Modernisierung betrifft auch Energieversorgung, Biogas- oder Biokraftstoffsysteme und erneuerbare Energiesysteme auf dem Hof.

In vielen Ländern wird Landtechnik als Studien- oder Ausbildungsrichtung verstanden. Universitäten und Fachhochschulen vermitteln Kenntnisse in Maschinendesign, Fluidtechnik, Steuerungstechnik, Automatisierung, Robotik, Agrarprozess- und Lebensmitteltechnik, Betriebswirtschaft und Umweltaspekte. Praxisorientierte Forschung konzentriert sich auf Effizienzsteigerung, Ressourcenschonung, Ertragsoptimierung und Nachhaltigkeit.

Der Trend geht zu präzisionsorientierter Landwirtschaft, Sensorik, Datenmanagement, autonom fahrenden Fahrzeugen, Robotik und vernetzten Hofsystemen. Fragen der Umweltverträglichkeit, Emissionsreduktion, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft prägen die Entwicklung.

International wird Landtechnik oft als englischsprachiger Ausdruck Agricultural Engineering bezeichnet; der deutsche Begriff betont die Verbindung von Technik und landwirtschaftlicher Praxis.