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LagrangeFormalismus

Der Lagrange-Formalismus, oft als Lagrangescher Formalismus bezeichnet, ist ein formaler Ansatz in der klassischen Mechanik und der Feldtheorie, der die Bewegung eines Systems aus der Variation eines Lagrangians ableitet. Der Lagrangian L wird typischerweise als L = T − V definiert und hängt von den verallgemeinerten Koordinaten q_i(t) und deren Ableitungen q̇_i(t) ab. Die Bewegungsgleichungen folgen aus den Euler-Lagrange-Gleichungen: d/dt (∂L/∂q̇_i) − ∂L/∂q_i = 0 für alle i. Das Aktionsprinzip besagt, dass die tatsächliche Trajektorie die Aktion S = ∫ L dt stationär macht. Dadurch lassen sich komplexe Systeme ohne direkt zu lösende Newtonsche Kräfte beschreiben, insbesondere wenn Zwangsbedingungen vorliegen.

Ein wesentlicher Vorteil ist die Koordinatentransformationsinvarianz und die natürliche Behandlung von Zwangsbedingungen durch Lagrange-Multiplikatoren. In der

In der Feldtheorie wird L durch eine Lagrangian density ℒ ersetzt und S = ∫ ℒ d^4x. Die Variation von

Verbindung
mit
dem
Hamilton-Formalismus
ergibt
sich
durch
die
Legendre-Transformation
H
=
Σ
p_i
q̇_i
−
L,
mit
p_i
=
∂L/∂q̇_i,
die
Hamiltonsche
Darstellung
der
Mechanik.
S
liefert
Feldgleichungen
(Euler-Lagrange-Gleichungen
für
Felder).
Historisch
entwickelte
Lagrange
den
Formalismus
im
späten
18.
Jahrhundert
als
Alternative
zum
Newtonschen
Formalismus;
er
bildet
die
Grundlage
vieler
moderner
Ansätze
in
Mechanik,
Kontinuumsmechanik,
Elektrodynamik
und
Quantenmechanik.