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Ladungstransfers

Ladungstransfer bezeichnet in der Chemie und Physik den Prozess, bei dem elektronische Ladung zwischen zwei Spezies übertragen wird, meist durch Übertragung von Elektronen. Typische Partner sind ein Donor und ein Akzeptor. Ladungstransfer kann an Grenzflächen auftreten, z. B. zwischen Elektroden und Elektrolyten (äußerer Ladungstransfer), oder innerhalb eines Molekülkomplexes (innerer Ladungstransfer). In Natur und Technik spielt dieser Prozess eine zentrale Rolle in Redoxreaktionen, Photosynthese, organischen Halbleitersystemen und elektrochemischer Speicherung.

Die Kinetik des Ladungstransfers wird oft durch die Marcus-Theorie beschrieben. Wichtige Größen sind die Kopplung zwischen

In der Praxis entstehen durch Ladungstransfer oft kurzlebige Ladungsträger, die getrennt oder rekombinieren können. Im Bereich

Donor
und
Akzeptor,
die
freie
Energieänderung
des
Transfers
und
die
Reorganisationsenergie
der
Umwelt.
Der
Transfer
wird
begünstigt,
wenn
die
Kopplung
hoch
ist
und
die
energetische
Gabelung
geeignet
ist;
umgekehrt
führt
ein
großer
Reorganisationsaufwand
zu
verlangsamten
Raten.
Es
gibt
innere
Ladungstransferprozesse,
bei
denen
der
Transfer
innerhalb
eines
Molekülkomplexes
stattfindet,
und
äußere
Prozesse,
bei
denen
ein
Elektron
die
Umgebung
wechselt.
der
Photovoltaik
und
der
Lichtenergieumwandlung
ist
der
photoinduzierte
Ladungstransfer
zwischen
Donoren
und
Akzeptoren
zentral;
in
der
Biologie
erfolgt
Ladungstransfer
in
Respirations-
und
Photosynthese-Ketten.
Messmethoden
umfassen
Spektroskopie,
zyklische
Voltammetrie,
transiente
Absorption
und
potentialsmessungen.
Anwendungen
reichen
von
Sensorik
und
Katalyse
bis
zu
Energiespeicherung
und
elektronischen
Bauelementen.
Herausforderungen
sind
die
effiziente
Kopplung
und
die
Vermeidung
unerwünschter
Rekombination.