Künstlerkarten

Künstlerkarten sind kleine Drucksachen, die von bildenden Künstlerinnen und Künstlern genutzt wurden, um sich und ihr Werk vorzustellen. Typischer Inhalt ist der Name, die Fachrichtung, gegebenenfalls eine Atelieradresse oder Kontaktmöglichkeiten und oft eine bildliche Reproduktion eines Werks oder ein Porträt des Künstlers. Sie dienten primär der Selbstdarstellung und der Netzwerkpflege zu Galerien, Sammlerinnen und Sammlern, Auftraggebern oder Verlegern.

Im Vergleich zu herkömmlichen Visitenkarten enthielten Künstlerkarten häufig eine visuelle Abbildung und illustrierten damit unmittelbar das Schaffen des Künstlers. Historisch entstanden sie im 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen lithografischer und fotografischer Reproduktionsformen und wurden in Europa verbreitet. Sie dienten dazu, außerhalb des persönlichen Kontakts einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen oder den Zugang zu Ausstellungen, Verlagen oder Preisen zu ermöglichen. In Sammlungen von Kunst ephemera finden sich oft verschiedene Formate, von kleinen Karten bis zu Postkarten, teils in Serien oder Bände geführt.

Gestalterische Variationen reichen von einfachen Textkarten bis zu aufwändig gestalteten Blättern mit farbigen Reproduktionen, Bordüren, Signaturen oder Randnotizen. In der Moderne erfüllen ähnliche Funktionen oft Künstler- oder Galeriekarten, Postkarten-Sendungen oder digitale Portfolios. Inhalte reichen von Reproduktionen bekannter Werke bis zu Selbstporträts oder Motivserien. Das Sammeln historischer Künstlerkarten ist bei Ephemera- und Kunstsammlern beliebt und dient der Dokumentation künstlerischer Netzwerke und kurzer Werbekonzepte.

Siehe auch: Visitenkarte, Kunst-Ephemera, Lithografie, Künstlerdrucke.