Kühltrockner

Kühltrockner, auch als refrigerated dryer bekannt, sind Geräte zur Feuchtigkeitsentfernung in Druckluftsystemen. Sie kühlen die komprimierte Luft auf einen Temperaturbereich knapp über dem Gefrierpunkt, wodurch Wasserdampf kondensiert und aus dem Luftstrom entfernt wird. Ziel ist ein definierter Taupunkt, meist zwischen ca. 2 und 7 °C, abhängig von Bauart und Umgebungsbedingungen.

Funktionsweise und Aufbau: Das Druckluftsystem führt die feuchte Luft in einen Wärmetauscher, der über ein Kältesystem mit einem Verdampfer gekühlt wird. Der Kondensationsprozess trennt Wasser ab, das in einem Kondensatabscheider gesammelt und über ein Ventil abgeleitet wird. Die getrocknete Luft durchläuft anschließend weitere Kühl- und Filterstufen, bevor sie dem System wieder zugeführt wird. Typische Bauteile sind Verdichter, Kondensator, Expansionsventil, Verdampfer und Kondensatablauf. Viele Kühltrockner verfügen zusätzlich über Nachkühlung oder integrierte Filtereinheiten.

Einsatz und Leistungsmerkmale: Kühltrockner eignen sich gut für mittlere bis geringe Feuchtebelastung und moderate Anforderungen an den Taupunkt. Sie sind in der Regel energieeffizienter als Adsorptions- bzw. Trockner bei höheren Taupunkten, bieten aber keinen sehr niedrigen Taupunkt (unter 0 °C). Die Leistung hängt von Druck, Temperatur des Eintrittsluftstroms und Umgebungsbedingungen ab.

Vorteile und Grenzen: Vorteile sind geringere Betriebskosten, einfache Wartung und zuverlässige Feuchtigkeitsabfuhr für viele Anwendungen. Limitationen sind der begrenzte Taupunktbereich, Abhängigkeit von Stromversorgung und Umgebungsbedingungen sowie potenzieller Frost bei ungünstigen Bedingungen.

Anwendungsbereiche: In der Industrie dienen Kühltrockner der Vorbereitung von Druckluft für Pneumatik, Servoanwendungen und fertigungstechnische Prozesse, wo eine moderate Trockenheit ausreichend ist. Für sehr niedrige Taupunkte kommen oft Adsorptions- oder Heißgaserweiterungen zum Einsatz.