Kunststoffschnitt

Kunststoffschnitt bezeichnet die Bearbeitung und das Zerschneiden von Kunststoffmaterialien zur Herstellung von Bauteilen mit definierten Geometrien. Der Begriff umfasst verschiedene Schneidverfahren, die sich an Material, Dicke, geforderter Toleranz und Oberfläche orientieren. Grundsätzlich werden mechanische Verfahren (z. B. Sägen, Fräsen, Bohren/Routing) sowie nicht-mechanische Verfahren wie thermische Schneidprozesse (Laser- oder Heißklingen-Schneiden) und Wasserstrahlschneiden angewendet. Die Wahl des Verfahrens hängt von Materialeigenschaften, Komplexität der Form, Spannungen im Material und den Anforderungen an Schnittqualität und Kerbbreite ab.

Mechanische Schneidverfahren arbeiten in der Regel mit einschneidigen oder mehrzahnigen Werkzeugen, um Geraden oder komplexe Konturen in Blechen, Rohren oder Formteilen zu erzeugen. Sie sind oft wirtschaftlich bei größeren Stückzahlen oder dickeren Materialien, können jedoch Gratbildung und innere Spannungen verursachen. Thermische Schneidverfahren nutzen Energie zum Schmelzen oder Verdampfen des Kunststoffs; Laser-Schneiden ist weit verbreitet und ermöglicht präzise, glatte Kanten, kann aber auch eine Wärme- beeinflusste Zone sowie Farb- oder Strukturveränderungen verursachen. Wasserstrahlschneiden eignet sich gut für hitzeempfindliche Materialien und liefert gute Kantqualität, oft ohne HAZ. Zusätzlich kommen Lap-Schnitt, Kaltschnitt oder Ultrasonic Cutting in spezialisierten Anwendungen zum Einsatz.

Wichtige Aspekte sind Kantqualität, Toleranzen und Kerf-Breite, die je nach Verfahren und Material variieren. Kunststoffschnitte erfordern oft Nachbearbeitung wie Entgraten oder Polieren. Typische Anwendungen finden sich in Verpackungen, Automotive, Elektronikgehäusen, Medizintechnik und Beschilderung. Sicherheit, Staub- und Fumes-Management sowie das Recycling oder die Entsorgung von Schnittabfällen spielen eine Rolle. Siehe auch Plastic Fabrication, Laser Cutting, Water Jet Cutting.