Kundentechnik

Kundentechnik bezeichnet eine Disziplin im Ingenieurwesen und in der Produktentwicklung, die darauf abzielt, technische Lösungen exakt an die Anforderungen einzelner Kunden oder Kundensegmente anzupassen. Sie verbindet Vertrieb, Entwicklung und Fertigung, um maßgeschneiderte Systeme zu planen, zu begleiten und zu liefern.

Typische Aufgaben umfassen die Erfassung von Kundenanforderungen, Machbarkeitsprüfungen, Lösungsentwürfe, Konstruktion, Integration sowie das Variantenmanagement. Ziel ist die Realisierung kundenspezifischer Produkte bei gegebenen Kosten- und Zeitrahmen, unter Beachtung von Qualitäts- und Sicherheitsstandards.

Prozesse und Methoden umfassen Anforderungserhebung, Systemarchitektur, Konstruktion, Simulation, Prototyping, Verifikation und Abnahme. Begleitende Funktionen: Änderungs- und Konfigurationsmanagement, Produktdaten- und Lifecycle-Management (PLM), CRM und spezialisierte Konfiguratoren. Oft kommen agile Elemente neben klassischen Vorgehen zum Einsatz, um flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren.

Anwendungsfelder umfassen Maschinenbau, Automobilindustrie, Elektronik, IT-Systeme und Industrielle Dienstleistungen, in denen kundenspezifische Lösungen gefragt sind. Beispiele sind maßgeschneiderte Antriebslösungen, konfigurierte Baugruppen oder Software-Plattformen, die sich an spezifische Betriebsbedingungen anpassen.

Organisation und Rollen: Vertriebsingenieur, Anwendungsingenieur, Systemingenieur und Projektleiter arbeiten an der Schnittstelle zwischen Verkauf, Entwicklung, Produktion und Service. Kennzahlen umfassen Time-to-Order, Time-to-Delivery, Fehlerquote und Kundenzufriedenheit.

Herausforderungen und Chancen: Die Kundentechnik bringt Komplexität, höhere Kosten und IP-Schutzfragen mit sich, bietet aber Vorteile wie erhöhte Kundenzufriedenheit, geringere Nachbearbeitungen und schnellere Markteinführung durch effiziente Konfiguration. Erfolgreiche Umsetzung setzt standardisierte Prozesse und eine enge Kundenkommunikation voraus.