Krankheitsphasen

Krankheitsphasen bezeichnen die zeitliche Abfolge typischer Abschnitte im Verlauf einer Erkrankung. Sie dienen der Orientierung für Patienten, Angehörige und medizinisches Personal und helfen bei Prognose, Therapieplanung und Dokumentation. Die Phasen sind konzeptionelle Modelle; reale Verläufe können variieren und müssen individuell bewertet werden.

Bei akuten Erkrankungen zeigt sich häufig eine klare Abfolge: Inkubationszeit (falls bekannt) oder eine kurze Latenz, gefolgt von einer Prodromalphase mit unspezifischen Symptomen, einer akuten Phase, in der Symptome und Beeinträchtigungen am stärksten sind, und schließlich einer Rekonvaleszenz oder Genesungsphase, in der sich der Zustand allmählich bessert.

Bei chronischen Erkrankungen lässt sich oft ein anderes Muster beobachten. Typische Abschnitte sind das Frühstadium, eine Progressions- oder Verschlechterungsphase mit fortschreitender Beeinträchtigung, Perioden der Stabilisierung oder Remission sowie Exazerbationen oder Rückfälle, in denen der Zustand vorübergehend erneut aufflammt. Langfristig können Endstadien oder rehabilitative Phasen folgen, je nach Erkrankung.

Die Einordnung in Phasen unterstützt auch die Kommunikation im Behandlungsteam und mit dem Patienten; sie ersetzt nicht eine individuelle Diagnostik und Behandlungsplanung. Phasen können zeitlich variieren und müssen bei jedem Patienten neu bewertet werden. Faktoren wie Alter, Komorbiditäten, Therapien und Umweltbedingungen beeinflussen den Verlauf.