Kraftstoffdruck

Kraftstoffdruck beschreibt den Druck, mit dem der Kraftstoff aus der Pumpe durch das Kraftstoffsystem zur Einspritzanlage gepresst wird. Er ist entscheidend für die Bildung des Kraftstoff-Luft-Gemischs, die Zündung und damit Leistung, Verbrauch und Emissionen eines Motors.

Aufbau und Funktionsweise: Die Kraftstoffpumpe erzeugt den Primärdruck. Je nach System steuert eine Druckregelung durch ein Ventil oder eine ECU den Druck, oft indem Kraftstoff zurück zum Tank geleitet wird oder in Rücklaufsystemen die Pumpe entlastet wird. Bei modernen Fahrzeugen mit Rücklaufsystem wird der Druck über Sensorik gemessen und durch Regelventile konstant gehalten. Bei Benzin-Direkteinspritzung (GDI) operieren die Hochdruckpumpen bzw. Rail bei deutlich höheren Drücken als bei herkömmlichen Systemen. Diesel-Common-Rail-Systeme arbeiten mit noch höheren Drücken.

Typische Werte: In Benzin-PFI-Systemen liegt der Raildruck meist bei 3–6 bar. Gasoline Direct Injection verwendet typischerweise 100–200 bar (10–20 MPa). Diesel-Common-Rail-Systeme arbeiten üblicherweise im Bereich 1000–1800 bar (100–180 MPa) je nach Motor.

Messung und Störungen: Der Kraftstoffdruck wird von Drucksensoren an der Hochdruckleitung oder im Rail gemessen; die ECU regelt ihn durch Anpassung der Einspritzzeit und der Förderleistung. Abweichungen führen zu Startproblemen, Leistungsverlust, unruhigem Lauf oder erhöhten Emissionen. Häufige Ursachen sind defekte Pumpe, verstopfter Filter, Undichtigkeiten, fehlerhafte Regler oder Lecks in Leitungen.

Wartung und Sicherheit: Regelmäßiger Filterwechsel, Prüfung von Dichtungen und Schläuchen, sowie Funktionscheck der Pumpe. Kraftstoffdrucksysteme sind sicherheitsrelevant: Undichtigkeiten können Brandgefahr bedeuten; Reparaturen sollten von Fachpersonal erfolgen.