KostenNutzenVerhältnisse

Kosten-Nutzen-Verhältnis (KNV) bezeichnet das Verhältnis der erwarteten Gesamtnutzen zu den Gesamtkosten eines Projekts oder einer Entscheidung. Es wird im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse verwendet, um die wirtschaftliche Effizienz oder gesellschaftliche Nutzen-Kosten-Beziehungen zu beurteilen. Üblicherweise wird das Verhältnis als Nutzen durch Kosten ausgedrückt.

Berechnung und Interpretation: In der Praxis werden monetäre und, soweit möglich, nicht monetäre Nutzen quantifiziert und über den Analysezeitraum aufsummiert. Kosten umfassen Investitionen, Betrieb, Wartung sowie externe Effekte. Das Ergebnis wird oft als Verhältnis (z. B. 1,3) oder im Zusammenhang mit der Netto gegenwärtigen Wertmethode präsentiert. Ein Wert größer als 1 bedeutet, dass Vorteile die Kosten übersteigen; ein Wert von 1 bedeutet Gleichgewicht; ein Wert unter 1 deutet darauf hin, dass die Kosten die Nutzen übersteigen.

Anwendungen: Der KNV wird in der öffentlichen Politik, Infrastruktur-, Gesundheits- und Umweltplanung sowie in Unternehmen genutzt, um Projekte zu priorisieren und Ressourcen effizient zu verteilen. Er dient als Entscheidungshilfe bei Investitionen, Reformen oder regulatorischen Maßnahmen.

Einschränkungen: Nicht alle Nutzen lassen sich angemessen monetär bewerten; Verteilungswirkungen, Risiko, Unsicherheit und die Wahl des Diskontsatzes beeinflussen das Ergebnis. Der KNV erfasst oft primär wirtschaftliche Dimensionen und kann soziale, ökologische oder ethische Aspekte unzureichend berücksichtigen.

Verwandte Konzepte: Häufig verwandte Ansätze sind die Nutzen-Kosten-Analyse (Kosten-Nutzen-Analyse), die Nutzenwertanalyse sowie der Net Present Value (NPV). In einigen Kontexten wird der Begriff synonym mit dem Kosten-Nutzen-Index verwendet.