Korrekturwert

Korrekturwert ist ein Begriff aus der Messtechnik, der einen numerischen Wert bezeichnet, der dazu dient, gemessene Größen an bekannte Abweichungen anzupassen. Er wird verwendet, um systematische Fehler wie Bias, Nullfehler oder Drift auszugleichen und die Messwerte auf einen referenzierten Standard zu bringen.

Der Korrekturwert wird typischerweise während der Kalibrierung bestimmt. Dazu werden Messungen mit Referenzgrößen oder Standards durchgeführt und die Differenz zwischen gemessenen Werten und dem bekannten Referenzwert ermittelt. Daraus ergibt sich der Korrekturwert, der als Additions- oder Subtraktionswert in die Messkette eingegeben wird. In der Praxis handelt es sich oft um einen Offset (Nullabweichung) oder um einen Kalibrierfaktor, wobei der Korrekturwert vornehmlich als additive Größe verwendet wird. Die konkrete Anwendungsregel (z. B. ob man Werte addiert oder subtrahiert) wird in der jeweiligen Dokumentation festgelegt.

Angewandt wird der Korrekturwert bei Messungen, Messreihen oder in Messgeräten selbst, um korrigierte Werte zu erhalten. Beispiel: Bei einer Geräteeinstellung mit einem bekannten Offset wird der gemessene Wert um den Korrekturwert angepasst, sodass der resultierende Wert der Referenz entspricht. Korrekturwerte spielen auch in Berichten, Kalibrierzertifikaten und Qualitätsmanagement eine Rolle, da sie Transparenz über die angewendeten Korrekturen schaffen.

Verwandte Begriffe sind Offsets, Bias, Nullfehler und Kalibrierkonstante. In der Praxis wird der Korrekturwert zusammen mit der Messunsicherheit dokumentiert.