Kontokorrentführung

Kontokorrentführung bezeichnet die Verwaltung eines Kontokorrents, eines laufenden Kontos im Geschäftsverkehr, bei dem alle Ein- und Auszahlungen, Gutschriften und Belastungen sowie der fortlaufende Saldo zwischen den Vertragsparteien festgehalten werden. Sie bildet die Grundlage für bilanzielle Abrechnungen und die Abwicklung offener Posten in Handelsbeziehungen.

Im Bankwesen umfasst die Kontokorrentführung die Führung des Kundenkontos durch die Bank: Einzahlungen, Abhebungen, Überweisungen, Lastschriften, Karten- und Gebühren sowie Zinsen und Dispozinsen bei Überziehung. In der Praxis von Unternehmen bedeutet Kontokorrent oft ein offenes Kreditkonto zwischen Lieferant und Kunde, auf dem Lieferungen, Rechnungen und Gutschriften laufend verrechnet werden; der Saldo gibt den zu zahlenden oder gutzuschreibenden Betrag an, der in regelmäßigen Abständen beglichen wird.

Buchhalterisch erfolgt die Kontokorrentführung im Rahmen der doppelten Buchführung. Jede Transaktion wird als Soll oder Haben auf dem Kontokorrent gebucht; Salden werden durch Abgleich von Kontoauszügen, Rechnungen und Gutschriften ermittelt. Die Abstimmung umfasst die Verrechnung von gegenseitigen Forderungen, Zinsen, Gebühren sowie ggf. Verrechnungen mit anderen Konten. Bei größeren Unternehmen können mehrere Kontokorrent-Konten bestehen, je Partner und Währung.

Relevanz: Kontokorrentführung ermöglicht flexible Zahlungsbedingungen, reduziert den physischen Zahlungsverkehr und erleichtert das Working Capital. Sie birgt aber Bonitäts- und Liquiditätsrisiken; daher sind Kreditlimits, Risikokontrollen und regelmäßige Abstimmungen sinnvoll. In Deutschland erfolgt die Kontokorrentführung in Übereinstimmung mit handels- und steuerrechtlichen Vorgaben (HGB) und kann je nach Rechtsordnung Anpassungen in der Bilanzierung erfordern.