Kolonnenverkehr

Kolonnenverkehr bezeichnet das gleichzeitige Fahren mehrerer Fahrzeuge in einer eng abgegrenzten Folge. Typisch besteht eine Kolonne aus einem Führungsfahrzeug, mehreren Mittelfahrzeugen und einem Schlussfahrzeug, die in einem festgelegten Tempo und mit definierten Abständen unterwegs sind. Kolonnenverkehr wird in verschiedenen Kontexten eingesetzt: militärische oder polizeiliche Verbünde, großräumige Logistiktransporte, Bau- und Einsatzkolonnen sowie organisierte Fahrten bei Großveranstaltungen oder Kriseneinsätzen. Ziel ist eine verbesserte Koordination, eine erhöhte Sichtbarkeit der Gruppe und eine gesteigerte Sicherheit bei begleiteter Fahrzeugführung.

Aufbau und Kommunikation: Das Führungsfahrzeug bestimmt Route, Zeitplanung, Geschwindigkeit und Abstände. Die Folgefahrzeuge halten den vorgegebenen Abstand zueinander; ein zusätzliches Schlussfahrzeug überwacht das Ende der Kolonne und koordiniert Signale nach hinten. Je nach Bedarf kommen weitere Sicherungs- oder Begleitfahrzeuge hinzu. Signale erfolgen über Lichtzeichen, Funk und, wo vorhanden, begleitende Verkehrspolizei.

Regeln und Betrieb: Der Kolonnenverkehr erfolgt bevorzugt in gesperrten oder speziell freigegebenen Abschnitten. Überholen innerhalb der Kolonne ist in der Regel verboten; Abstände und Geschwindigkeit werden in Abstimmung mit der Einsatzführung angepasst. Bei Kreuzungen, Abfahrten oder Hindernissen wird die Kolonne als Einheit durch Begleit- oder Sicherungsfahrzeuge geleitet. Verkehrsteilnehmer außerhalb der Kolonne sollen sich frühzeitig anpassen oder warten, bis die Kolonne durchfährt.

Vorteile und Herausforderungen: Kolonnenverkehr erhöht die Sichtbarkeit, erleichtert koordiniertes Handeln und schützt besonders schwere oder gefährliche Fracht. Er führt jedoch zu reduziertem Fahrkomfort, geringerer Flexibilität und höherem Risiko bei Störungen oder Staus. In der Praxis wird Kolonnenverkehr regelmäßig von Behörden, Operatoren oder Veranstaltern organisiert und überwacht.