KohortenKomponentenMethode

KohortenKomponentenMethode ist ein statistischer Ansatz zur Analyse longitudinaler Bevölkerungs- oder Gesundheitsdaten, der beobachtete Veränderungen in Abhängigkeit von Alter, Kalenderzeit und Kohorte in einzelne Komponenten zerlegt. Ziel ist es, kohortenspezifische Trends von allgemeinen Alterseffekten und Periodeneffekten zu unterscheiden.

Konzept und Struktur: Die Methode nutzt das Lexis-Diagramm-Framework, bei dem eine Beobachtung durch Alter x, Zeitraum t und Kohorte c definiert wird (c = t − x). Durch Modellierung der Outcome-Variable als Funktion dieser drei Effekte erhält man A(x), P(t) und C(c). Da A, P und C nicht eindeutig voneinander getrennt werden können (Identifizierbarkeitsproblem), kommen spezielle Schätzverfahren zum Einsatz, z. B. restriktive Parameterannahmen, intrinsische Schätzer oder andere lineare Gleichungslösungsverfahren.

Methodik: Typische Schritte umfassen Datensammlung über mehrere Perioden, Schätzung eines linearen oder generalisierten linearen Modells mit Alters-, Perioden- und Kohorteffekten, Prüfung der Identifizierbarkeit, Auswahl eines Schätzverfahrens und Interpretation der Koeffizienten. Grafische Visualisierung über das Lexis-Diagramm unterstützt die Interpretation.

Anwendungen: Die Methode wird in der Demografie, Epidemiologie, Sozialforschung und Gesundheitsökonomie genutzt, etwa zur Untersuchung altersbedingter Risikofaktoren, zeitlicher Trends bei Krankheiten oder sozialen Verhaltensmustern sowie zur Projektion von Populationen.

Vor- und Nachteile: Vorteile sind die systematische Trennung von Kohorten- und Periodeneffekten sowie die Unterstützung bei zielgerichteten Interventionen. Nachteile umfassen Identifizierbarkeitsprobleme, hohe Datenanforderungen und Abhängigkeit von Modellannahmen.

Siehe auch: Lexis-Diagramm, Alter-Partei-Kohorten-Analyse, Intrinsischer Schätzer.