Klimafolgenabschätzung

Klimafolgenabschätzung (KFA) bezeichnet einen systematischen Prozess zur Bewertung potenzieller Folgen des Klimawandels für natürliche und menschliche Systeme. Ziel ist es, Risiken zu identifizieren, Anfälligkeiten zu verstehen und Handlungsspielräume für Anpassung zu eruieren. Sie dient Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft als Grundlage für Planung, Risikomanagement und Investitionen.

Der Anwendungsumfang reicht von Umwelt- und Infrastruktur, Verkehr, Gesundheit, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, bis zu Ökosystemen und regionalen Wirtschaftsräumen. Zeit- und Ortsauflösung berücksichtigen; Szenarienbasierte Projektionen von Klimaänderungen und deren Treibhausgaspfaden, oft unter Heranziehung von downscaling-Methoden, RCP- bzw. SSP-Szenarien; Vulnerabilitäts-, Exposition- und Empfindlichkeitsanalysen; Risikoanalyse und Bewertung von Anpassungsoptionen; Kosten-Nutzen- oder Kosten-Wirksamkeits-Analysen.

KFA wird in vielen Ländern im Rahmen nationaler oder regionaler Klimastrategien durchgeführt. Sie ist eng verbunden mit Klimawandelanpassung, Klimawirkungsanalyse, Umweltverträglichkeitsprüfungen und Strategiedokumenten. Ergebnisse werden in Berichten, Leitfäden, Risiko-/Wirkungsmaps und Entscheidungshilfen veröffentlicht, um Prioritäten zu setzen und Maßnahmen zu planen.

Der Begriff wird teilweise synonym mit Klimawirkungsabschätzung oder Klimafolgenanalyse verwendet; methodische Unterschiede bestehen vor allem in Zielsetzung, räumlicher/zeitlicher Detailtiefe und Stakeholder-Beteiligung.