Kleinstmaßstab

Kleinstmaßstab ist ein Begriff aus der Kartografie, der Karten bezeichnet, die sehr große räumliche Bereiche mit geringer Detailtiefe abbilden. Typischerweise umfasst Kleinstmaßstab Maßstäbe ab etwa 1:1.000.000 oder kleiner (1:2.000.000, 1:5.000.000 usw.). In diesem Bereich deckt eine Karte oft ganze Kontinente oder die ganze Welt ab, während einzelne Objekte kaum noch unterscheidbar sind.

Durch den sehr geringen Maßstab treten Allgemeinheiten in den Vordergrund. Merkmale wie Straßen, einzelne Gebäude oder kleinräumige Objekte gehen verloren und topografische Details werden generalisiert. Typische kartografische Generalisierungsschritte umfassen das Vereinfachen von Umrissen, das Reduzieren von Objekten und das Zusammenfassen von Flächen. Ziel ist eine klare Lesbarkeit auf Übersichtsebene bei gleichzeitig überschaubarer Datenmenge. Gleichzeitig steigt die Verzerrungspotenziale, insbesondere bei Projektionen, da kleine räumliche Unterschiede in einem großen Kartenbild nicht mehr zuverlässig wiedergegeben werden können.

Anwendungen finden sich vor allem in Welt- oder Kontinentenkarten, Überblicksdiagrammen in Atlanten und bestimmten thematischen Karten, die globale oder regionale Trends zeigen sollen. In digitalen Karten und GIS dienen Kleinstmaßstab-Karten oft als Hintergrund- oder Referenzlayer, während detailliertere Informationen auf höheren Maßstäben sichtbar bleiben. Die Abgrenzung zwischen Kleinstmaßstab und anderen Maßstäben ist teilweise graduell und variiert je nach Autor und Fachkontext.