Klassenmodell

Das Klassenmodell ist ein konzeptionelles Modell der statischen Struktur eines Softwaresystems. Es beschreibt relevante Klassen, deren Attribute und Operationen sowie die Beziehungen zwischen Klassen — Vererbung, Assoziationen, Aggregationen und Kompositionen — sowie Kardinalitäten. In der Praxis dient es in der objektorientierten Analyse und im Design als Grundlage für Implementierung, Dokumentation und Wartung. Typischerweise wird das Klassenmodell mit UML-Klassendiagrammen dargestellt, in denen Klassen als Kästen mit Name, Attributen und Operationen visualisiert werden.

Wichtige Konzepte sind Abstraktion, Kapselung und Modularisierung. Klassen können abstrakt oder als Schnittstellen definiert sein; Domänen- oder Persistenzklassen spiegeln unterschiedliche Verantwortlichkeiten wider. Beziehungen wie Vererbung (Is-a-Beziehung) und Assoziationen ermöglichen Strukturierung und Wiederverwendung. Kardinalitäten geben an, wie viele Objekte einer Klasse mit Objekten einer anderen Klasse verbunden sind.

Das Klassenmodell ist Teil des Domain- bzw. Lösungsmodells und dient der Kommunikation zwischen Analysten, Entwicklern und Stakeholdern. Es unterstützt die spätere Implementierung, Code-Generierung und Refactoring. Zusätzlich wird es oft durch dynamische Verhaltensmodelle (z. B. Sequenz- oder Zustandsdiagramme) und durch das Datenmodell ergänzt.

Der Begriff betont die statische Sicht auf das System und ist eng verbunden mit dem Übergang von Analyse zu Design in der Softwareentwicklung.