Kirgisisch

Kirgisisch, auch Kyrgyz genannt, bezeichnet die Sprache der Kirgisen und damit verbundene Elemente der kirgisischen Kultur. Es gehört zur Turksprachenfamilie und wird vorwiegend in der Republik Kirgistan gesprochen, wo es neben Russisch offiziell anerkannt ist, und von Kirgisen-Gemeinschaften in Nachbarländern sowie in der Diaspora genutzt wird. Kyrgisisch wird heute in einer kyrillischen Schrift geschrieben; historisch wurden auch arabische und lateinische Schriften verwendet, bevor die kyrillische Schrift eingeführt wurde.

Linguistisch gehört Kyrgisisch zur Turksprachenfamilie und wird traditionell der Karluk-Untergruppe zugeordnet, wobei die feine Klassifikation in der Turk-Sprachforschung diskutiert wird.

Dialekte: Es existieren nördliche und südliche Dialekte; Standard-Kyrgisisch basiert vorwiegend auf dem nördlichen Dialekt. Die Sprache ist agglutinativ, weist Vokalharmonie auf und folgt überwiegend der Subjekt-Objekt-Verb-Struktur.

Verbreitung und Nutzung: In Kirgistan dient Kyrgisisch als Unterrichtssprache und wird in Medien, Verwaltung und im alltäglichen Leben verwendet; Russisch bleibt weit verbreitet als Lingua Franca. Außerhalb Kirgistans gibt es signifikante kirgisischsprachige Gemeinschaften in Xinjiang (China), Russland, Tadschikistan und Afghanistan.

Kulturelle Bedeutung: Kyrgisisch besitzt eine reiche mündliche Überlieferung; das Epos Manas ist ein zentrales kulturelles Erbe. Gegenwärtig entwickeln sich neben traditioneller Dichtung und Prosa auch moderne Literatur, Journalismus und digitale Medien auf Kyrgisisch.