KillerzellImmunoglobulinähnliche

Killerzell-Immunoglobulin-ähnliche Rezeptoren (KIR) sind eine Familie von Rezeptoren, die überwiegend auf natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) exprimiert werden und auch auf bestimmten T-Zell-Untergruppen vorkommen. Sie bestehen aus extrazellulären immunoglobulinähnlichen Domänen und vermitteln Signale über inhibitorische oder aktivierende Motive: inhibierende KIR tragen lange cytoplasmatische Tails mit ITIMs, während aktivierende KIR kurze Tails haben, die häufig mit den Adapterproteinen DAP12 assoziieren.

Genetik und Vielfalt der KIR sind durch eine hohe Variabilität gekennzeichnet. Die KIR-Gene liegen in einem cluster auf dem menschlichen Chromosom 19 (19q13.4) und zeigen erhebliche Polymorphismen sowie Kopienzahlvariationen. Zwei Haupthaplotypen, A und B, unterscheiden sich im Anteil aktivierender gegenüber inhibierender Rezeptoren, was individuelle Unterschiede in der NK-Zell-Aktivität bedingt.

Liganden der KIR sind Moleküle der Klasse I der HLA-Gene. Verschiedene KIR binden unterschiedliche HLA-Allomorphe, insbesondere HLA-Klasse-I-Moleküle, was eine präzise Regulation der NK-Zell-Aktivität ermöglicht. Die Balance zwischen inhibierenden und aktivierenden Signalen steuert Zielzellenabgabe und Immunüberwachung, darunter die Eliminierung vireninfizierter oder tumoraler Zellen.

Rolle in Gesundheit und Krankheit: NK-Zellen tragen eine zentrale Rolle in der Immunüberwachung bei Infektionen und Krebs. In der Schwangerschaft beeinflussen KIR-HLA-Interaktionen in der Plazenta das Immunrelationsgleichgewicht und mitunter das Risiko bestimmter Komplikationen. In der Transplantationsmedizin können KIR-HLA-Kombinationen das Transplantationsergebnis beeinflussen. Zudem wird die KIR-Genetik in Forschungskontexten mit Erkrankungen des Immun- und Autoimmunbereichs sowie mit dem Krebsrisiko in Verbindung gebracht.

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