Kiesgrube

Kiesgrube bezeichnet im Bergbau und in der Bauwirtschaft einen offenen Abbauplatz, an dem Kies, Kies-Sand-Gemische oder Bruchkiesel gewonnen werden. Kies wird als Zuschlagstoff für Beton, Asphalt und Fundamentbau benötigt, daher haben Kiesgruben wirtschaftliche Bedeutung für Infrastrukturprojekte. Der Abbau erfolgt in der Regel im Tagebau mit Baggern, Radladern und Brecheranlagen; anschließend werden die Gesteine gewaschen, sortiert und gelagert, um unterschiedliche Körnungen bereitzustellen.

Kiesgruben liegen häufig in Fluss-, See- oder Glaziallandschaften, wo sich lockere Sedimente als Quelle eignen. Der Betrieb ist von Umweltauflagen begleitet, die Aspekte wie Staub- und Lärmschutz, Wassermanagement und Bodenschutz betreffen. Nach der Gewinnung werden Abbauflächen oft renaturiert oder für neue Nutzungen vorbereitet.

Eine verbreitete Nachnutzung besteht darin, ehemalige Kiesgruben zu Seen, Weihern oder Erholungsgebieten zu entwickeln. Durch Grundwasseranbindung oder Nachfüllung entstehen damit neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere, und sie dienen der Naherholung, etwa für Spazierengehen, Wassersport oder Birdwatching. Renaturierungsmaßnahmen zielen auf langfristige Stabilität des Geländes, Schutz des Wasserhaushalts und die Wiederherstellung ökologischer Strukturen ab.

Der Begriff Kiesgrube ist im Deutschen geläufig; internationale Bezeichnungen umfassen gravel pit oder quarry. Die konkrete Ausgestaltung von Abbau, Nachsorge und Nutzung variiert je nach Region, Rechtsrahmen und spezifischen Lagerstätten.

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