Kernwaffen

Kernwaffen sind Waffen, deren Energiemenge überwiegend durch Kernreaktionen freigesetzt wird. Die Reaktionen beruhen auf Spaltung schwerer Kerne (Fission) oder auf Verschmelzung leichter Kerne (Fusion); bei vielen Waffen kommt eine gestaffelte Fission-Fusion-Fission-Struktur zum Einsatz. Die Sprengkraft wird in Kilotonnen oder Megatonnen TNT-Äquivalent gemessen und liegt weit jenseits konventioneller Waffen.

Historisch bedeuteten Kernwaffen den ersten Einsatz während des Zweiten Weltkriegs, als das “Manhattan-Projekt” zur Entwicklung führte. Der erste Test erfolgte 1945 (Trinity), kurze Zeit später wurden Atombomben über Hiroshima und Nagasaki eingesetzt. Im Kalten Krieg entwickelte sich ein globales Kernwaffenarsenal, das Abschreckung und strategische Planung maßgeblich prägte.

Kernwaffen unterscheiden sich nach ihrer Rolle und ihrem Einsatzgebiet. Strategische Waffen richten sich gegen gegnerische Strukturen,Militärführung oder Infrastruktur und nutzen oft ICBMs, SLBMs oder Trägerflugzeuge. Taktische Waffen sind für begrenztere Schlachtfelder gedacht und weisen geringere Reichweiten oder Sprengkräfte auf. Die zivile Doktrin betont die trianguläre sogenannten Triade: bodengebundene Raketen, Seestreitkräfte (Untersee-Raketen) und Luftwaffenfähige Systeme.

Die unmittelbaren Folgen eines Einsatzes umfassen Druckwelle, extreme Hitze, ionisierende Strahlung und potenziell langanhaltende Fallout- oder Umweltwirkungen. Auch Gesundheit, Infrastruktur und soziale Strukturen leiden nachhaltig, weshalb Abrüstung und Nichtverbreitung zentrale politische Ziele sind.

Nichtverbreitung und Abrüstung werden durch den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NPT, 1968) sowie durch Kontrollen und Abkommen wie dem CTBT und bilaterale/ multilaterale Vereinbarungen begleitet. Fünf Staaten gelten gemäß NPT als anerkannte Kernwaffenstaaten; weitere Staaten arbeiten an Transparenz, Verifikationen und Abrüstungsmaßnahmen.